Die Hundeversteher

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Ein unsicherer Hund benötigt Vertrauen und Führung

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Eigentlich ist die Sache simpel: Ein unsicherer Hund braucht einen sicheren Partner. Doch wie vermittelt ihr eurem Hund Sicherheit und helft ihm mehr Vertrauen aufzubauen?

Freunde - Massimo und Diego am Strand

Freunde – Massimo und Diego am Strand

Unsicherheit erkennen

Es gibt kein durchgängiges, stereotypisches Verhalten bei unsicheren Hunden. Man kann auch nicht pauschal Trennungsangst als Grund für unsicheres Verhalten nennen. Klassische Bekundungen von Unterwürfigkeit in Spannungssituationen sind ein eingezogener Schwanz oder bellen. Schwieriger wird es, wenn die Unsicherheit sich durch Nervosität äußert. Spannung erzeugt Nervosität, sowohl bei unsicheren als auch bei eher selbstbewussten Hunden. Beobachtet den nervösen Hund genau und bietet ihm Alternativen. Bringt ihn nicht in Situationen die ihn überfordern.

Sicherheit ausstrahlen

Einem unsicheren Hund gibt klare Führung die erwünschte Sicherheit. Die braucht er vor allem dann, wenn er sich in Angsauslösenden Situationen befindet. Es ist wichtig, dass ihr genau diese Situationen nicht vermeidet, sondern sie geordnet/kontrolliert herbeiführt.

Beispiel:

Euer Hund reagiert ängstlich, er bellt oder zeigt Leinenaggression, wenn er auf andere Hunde trifft. Also los: Organisiert Treffen mit sehr verträglichen Hunden. Ihr fühlt euch sicher und entspannt. Die Körpersprache eures Hundes sollte beim Zusammentreffen mit den anderen ebenfalls entspannt sein. Ist das nicht der Fall, habt ihr ihn überfordert. Gebt ihm Zeit und die individuelle Distanz. Lobt ihn wenn er entspannt oder freudig ist. Denkt daran:

Reale Gefahr ist das, was der Hund als solche einstuft. Nicht das, was eure Realität als Gefahr einstuft.

Ist alles entspannt, gebt eurem Hund Kontakt. Bei den ersten Treffen bringt ihr am besten noch die lange Schleppleine an. So habt ihr die Kontrolle, wenn euer Hund im Laufe der Begegnung unsicher wird. So bekommt Ihr auch das Thema Leinenaggression in den Griff. Geht ein anderer Hund zu ruppig in die Kontaktaufnahme oder das Spiel, demonstriert eure Sicherheit. Verwechselt Sicherheit zeigen, nicht mit Dominanz. Beendet die Konfliktsituation und lasst es zu, dass euer Hund hinter euren Beinen Schutz sucht. Ihr seid die Bezugsperson des Hundes.

Vertrauen vermitteln

Vertrauen wächst durch einen verlässlichen Partner, der klar kommuniziert. Gebt eurem Hund durchgängig klare Rückmeldung auf gewünschtes Verhalten und konfrontiert ihn nicht mit Situationen in denen er scheitern würde. Falls er sich doch mal “daneben” verhalten sollte, so korrigiert ihn bitte nicht. Sein Scheitern ist euer Scheitern, fragt euch was ihr hättet anders machen können. Wenn ihr ihn korrigiert, werdet ihr seine Unsicherheit nur verstärken. Gebt Ihm die Zeit und den Raum schöne Erfahrungen mit seinen Artgenossen zu machen. Vermeidet für ihn unangenehme Situationen. So lernt der Hund während der Hundeerziehung, dass er sich angstfrei und entspannt bewegen kann. Sein Vertrauen in euch wird wachsen.

Falls ihr euch in Hundebegegnungen mit eurem unsicheren Hund nicht sicher fühlt, holt euch professionelle Hilfe bei der Hundeerziehung! Versucht nicht eure Unsicherheit zu überspielen, dass funktioniert nur selten. Die Gefahr, die Unsicherheit eurer Fellnase ist sehr groß!

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